Die Abteilung Chirurgie II hat sich dem Traumanetzwerk der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) zur Verbesserung der Behandlung von Schwerverletzten angeschlossen. Als Mitglied des Traumanetzwerks Westsachsen ist der Fachbereich seit 2009 als „lokales Traumazentrum“ zertifiziert.
Traumazentren zeichnen sich dadurch aus, dass sie definierte personelle und strukturelle Ressourcen 24 Stunden am Tag vorhalten. Damit können schwer verletzte Patienten so versorgt werden, wie dies durch die entsprechenden Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaften empfohlen wird.
Im Vordergrund stehen hierbei die reibungslose, interdisziplinäre Diagnostik und Behandlung eines schwer verletzten Patienten während der ersten kritischen Stunden nach seiner Aufnahme. Ein geschultes Schockraumteam aus Unfallchirurgen, Notfallmedizinern, Anästhesisten, Radio-logen und weiteren Spezialisten gewährleistet die komplette Diagnostik schwer verletzter Patienten nahtlos und ohne Zeitverluste. Das ist sehr wichtig. Forschungsergebnisse in diesem Bereich zeigen, dass Therapiemaßnahmen, die während der ersten Stunden nach Aufnahme eines Schwerverletzten unternommen werden, seine Prognose maßgeblich bestimmen. Alle lebensbedrohlichen Verletzungen müssen umgehend erkannt und kompetent weiterbehandelt werden.
Für die Behandlung von Knorpelschäden an den Gelenken bietet die Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie des St. Elisabeth-Krankenhauses Leipzig das gesamte Spektrum regenerativer und rekonstruktiver OP-Maßnahmen an. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Refixationstechniken, Knochenmark stimulierenden Techniken und Transplantationstechniken. Alternativ zu diesen Verfahren führen wir gelenknahe Umstellungsoperationen durch, um die Gelenkachse in ihre physiologische Ausgangsstellung wieder zurückzuführen. Damit kann ein Fortschreiten der Knorpelschäden verhindert werden.
Als unterstützende Maßnahmen nutzen wir die sogenannte autologe konditionierte Plasmatherapie (ACP-Therapie), bei der körpereigenes thrombozytenreiches Plasma in das betroffene Gelenk eingebracht wird. Die dadurch freigesetzten Wachstumsfaktoren beeinflussen Knorpelschäden positiv. Gleichermaßen erfolgt in unserer Ambulanz auch die Behandlung mit Hyaluronsäure als vorbeugende Maßnahme zum Fortschreiten von Knorpelschäden.
Bei akuten osteochondralen Verletzungen (Knorpelfrakturen) erfolgt die Refixation der Knorpelteile mittels Schrauben, resorbierbaren Pins oder Fibrinkleber.
A) Mikrofrakturierung
Hierbei werden mit speziellen Instrumenten kleine Löcher in den Knorpeldefekt eingebracht, damit Anteile vom Knochenmark (Stammzellen und Knorpelvorläuferzellen) in den Defekt einströmen und ein Blutgerinnsel bilden („Supercloth“). Über Zwischenstufen wandelt sich dieses später in faserartiges Knorpelersatzgewebe um.
B) Nanofrakturierung
Die Nanofrakturierung ist eine neue Methode zur Behandlung von Knorpelschäden. Im Gegensatz zu der Mikrofrakturierung werden hierbei mit kleineren Instrumenten tiefere Löcher in den Defekt eingebracht. Dadurch wird mehr hyaliner Knorpel (Kollagen Typ II) als Faserknorpel (Kollagen Typ I) gebildet und somit eine verbesserte Knorpeloberflächenrekonstruktion erzielt.
C) Autologe matrixinduzierte Chondrogenese (AMIC)
In diesem Verfahren wird die Mikrofrakturierung mit der Überdeckung durch eine zwei-schichtige Kollagenmatrix kombiniert. Nach durchgeführter Mikrofrakturierung wird in den Knorpeldefekt ein Kollagenvlies eingebracht. Dies schützt einerseits das entstandene Blutgerinnsel und fördert zum anderen seine Umwandlung in Knorpelregenerationsgewebe.
A) Osteochondrale Autografts (OATS-Plastik und Mosaikplastik)
Bei dieser Methode werden Knorpelknochenzylinder („osteochondrale Zylinder“) aus wenig belasteten und intakten Gelenkregionen entnommen und anschließend in den Knorpeldefekt desselben Gelenks eingebracht. Im Gegensatz zu allen anderen knorpeltherapeutischen Maßnahmen handelt es sich hier nicht um Regenerationsgewebe des Körpers, sondern um vollwertiges körpereigenes Gewebe.
B) Autologe Chondrozytentransplantation (ACT)
Bei diesem Verfahren wird im Rahmen einer Arthroskopie aus einem nicht gewichttragenden Anteil des Gelenks eine kleine Knorpelprobe entnommen. In einem Speziallabor werden die dabei gewonnenen Knorpelzellen vermehrt (gezüchtet) und einige Wochen später in einer weiteren Operation in den Knorpeldefekt eingebracht. Innerhalb kurzer Zeit bilden die eingebrachten gezüchteten Knorpelzellen einen Regenerationsknorpel, der den Defekt füllt.
C) Matrixassoziierte autologe Chondrozytentransplantation (MACT)
Es handelt sich bei dieser Methode um die Weiterentwicklung der klassischen autologen Chondrozytentransplantation (ACT). Nach erfolgter Entnahme von Knorpelzellen und Isolierung derselben, werden diese auf einem Vlies angezüchtet und als zellaugmentierte Matrix im Verbund in den Defekt eingebracht. Nach einem rekonstruktiven oder regenerativen Eingriff am Knorpel muss die entsprechende Extremität für 6-8 Wochen entlastet werden. Informationen zur Nachbehandlung nach einer Knorpelzelltransplantation (MACT) können Sie hier nachlesen.
Das OP-Verfahren kommt zum Einsatz, um Knorpelschäden am Knie zu reparieren. Bei der Knorpelchips-Implantation wird eigenes Knorpelgewebe mechanisch in sogenannte "Chips" zerkleinert. Mit dem zuvor aufbereiteten eigenen Blut des Patienten wird dies vermischt und wieder eingesetzt. Der Vorteil gegenüber anderen Knorpelreparaturverfahren besteht darin, dass nur eine Operation notwendig ist. Das ist für den Patienten schonender und nimmt weniger Zeit in Anspruch.
Aufgrund der umfassenden Erfahrungen mit sämtlichen knorpelregenerativen und knorpelrekonstruktiven Methoden wurde unsere Klinik als „Knorpelzelltransplantations – Kompetenzzentrum“ ausgezeichnet.
Die qualifizierte Versorgung von Patienten mit Problemen an den großen Gelenken bildet seit vielen Jahren einen Schwerpunkt der Fachabteilung Unfallchirurgie und Orthopädie - Sportklinik - am St. Elisabeth-Krankenhaus. In diesem Bereich verfügen wir über ausgezeichnete Fachkompetenzen. Das belegen unabhängige Qualitätssiegel z. B. die Focus-Liste "TOP-Mediziner" (Knie- und Schulterchirurgie) oder die AOK-Langzeitergebnisse der stationären Versorgungsqualität im Rahmen des Verfahrens Qualitätssicherung mit Routinedaten (QSR). Darin erzielt unsere Abteilung über Jahre hinweg eine überdurchschnittliche Ergebnisqualität bei der Implantation von Hüft- und Kniegelenksendoprothesen. Gleichwertige Ergebnisse erreichen nur wenige Kliniken in Deutschland:
Zur weiteren Verbesserung der Patientensicherheit und Behandlungsqualität im Bereich der Endoprothetik wurde im Jahr 2014 im St. Elisabeth-Krankenhaus das Endoprothesenzentrum (EPZ) gegründet und zugleich zertifiziert. Als erste Einrichtung dieser Art im Leipziger Raum bietet es Ihnen die Sicherheit, von erfahrenen Spezialisten behandelt zu werden. Des Weiteren werden wesentliche, wissenschaftlich belegbare Vorgaben für eine sichere und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung der Patienten beim künstlichen Gelenkersatz in unserem zertifizierten Endoprothesenzentrum erfüllt. Dies beinhaltet neben der Primärendoprothetik am Knie-, Hüft- und Schultergelenk auch die entsprechende Wechselendoprothetik bei Prothesenlockerung oder -verschleiß. Mit modernen Endoprothesensystemen verfolgen wir das Ziel einer raschen Wiederherstellung der Mobilität und wesentlichen Verbesserung der Lebensqualität unserer Patienten. Seit einigen Jahren kommt das Mako® Roboterarm-System bei Eingriffen im Bereich der Hüfte und des Knies zur Anwendung. Durch eine deutlich höhere Präzision bietet es unseren Patienten einen Mehrwehrt. Weiterhin besteht die Möglichkeit der Anpassung individueller Prothesen.
In unserem Behandlungskonzept sind neben erfahrenen Operateuren auch weitere Spezialisten aus verschiedenen Fachbereichen in die Therapie eingebunden. Von besonderem Vorteil ist die enge Anbindung und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit unserem Ambulanten Rehazentrum (ARZ) „St. Elisabeth. Hier besteht die Möglichkeit einer auf Ihre Belange abgestimmten um-fassenden Rehabilitation.
Um Sie optimal auf eine anstehende Operation und die sich daran anschließende Rehabilitation vorzubereiten, führt das Endoprothesenzentrum in Zusammenarbeit mit dem ARZ „St. Elisabeth“ regelmäßig Informationsveranstaltungen durch. Hier stellen sich Ihnen das Endoprothesen- und das Rehateam vor. Weiterhin werden die vor- und nachstationären Abläufe besprochen und ein erstes Lauftraining mit Unterarmstützen absolviert. Weitere Informationen und anstehende Termine der Informationsveranstaltung erhalten Sie hier.
In Deutschland müssen Operationen mit Knie- und Hüftimplantaten ab 01.01.2025 an das Implantateregister gemeldet werden. Hier ist genau geregelt, welche Daten in das Register eingetragen werden. Dabei ist es egal, ob Implantate eingesetzt, gewechselt oder entfernt werden. Für Patientinnen und Patienten sind alle Informationen dazu hier abrufbar.
Schulterendoprothesen
Ellenbogenendoprothesen
Hüftgelenkersatz (Hüft-TEP)
Kniegelenkersatz (Knie-TEP)
Chefarzt Dr. med. Gotthard Knoll
Leitender Oberarzt Dr. med. Thomas Engel
Seit vielen Jahren beschäftigt sich das gesamte Team intensiv mit Verletzungen von Leistungs- und Freizeitsportlern jeden Alters. Insbesondere bei minimal-invasiven Gelenkeingriffen (Arthroskopie) besteht eine überregional bekannte operative Kompetenz.
Das langjährige Engagement auf diesem Gebiet wurden mehrfach durch Auszeichnungen gewürdigt z. B. in der Focus-Liste "TOP-Mediziner" (Knie-, Schulterchirurgie und Sportorthopädie).
Ein Hauptaugenmerk unseres Bemühens liegt hierbei auf den rekonstruktiven Verfahren, unter anderem im Bereich des vorderen und hinteren Kreuzbandes sowie nach Sehnenrupturen oder Kapselverletzungen am Schultergelenk. Arthroskopische Operationen kommen jedoch auch am Hüft-, Sprung-, Ellenbogen- und Handgelenk zum Einsatz. Ziel dieser kleinen Eingriffe ist die rasche Wiedererlangung der Sportfähigkeit von Kindern, Erwachsenen und Senioren.
Gerade bei der Wiedereingliederung spielt neben dem ärztlichen Spezialwissen auch eine kompetente physiotherapeutische, sporttherapeutische und rehabilitative Behandlung eine entscheidende Rolle. Am Standort des St. Elisabeth-Krankenhauses besteht der außergewöhnliche Vorteil, dass der Sportklinik das Ambulante Rehazentrum (ARZ) „St. Elisabeth“ angegliedert ist. So können Behandlungskonzepte für jeden Patienten ganz individuell abgestimmt und der Behandlungsfortschritt von allen Seiten beurteilt werden.
Folgende Sportmannschaften werden derzeit betreut:
Komplettiert wird unser sportmedizinisches Angebot durch eine Kooperation mit dem Olympiastützpunkt Sachsen e. V., für dessen Athleten wir unsere sporttraumatologische Kompetenz zur Verfügung stellen. Gleichzeitig sind wir Mitglied des Sportmedizinischen Leistungsverbundes der Stadt Leipzig.
In Deutschland müssen Operationen mit Knie- und Hüftimplantaten ab 01.01.2025 an das Implantateregister gemeldet werden. Hier ist genau geregelt, welche Daten in das Register eingetragen werden. Dabei ist es egal, ob Implantate eingesetzt, gewechselt oder entfernt werden. Für Patientinnen und Patienten sind alle Informationen dazu hier abrufbar.
Für operative Verfahren, die eine spezielle Nachbehandlung erfordern, haben wir Nachbehandlungsprogramme entwickelt, an denen sich sowohl die Patienten als auch die weiterbehandelnden Ärzte und Physiotherapeuten orientieren können.
Die Protokolle zur Nachbehandlung sind bei folgenden Indikationen zum Download bereitgestellt:
Schulter:
Ellenbogen/Unterarm:
Knie:
Oberschenkel/Unterschenkel/Sprunggelenk:
Endoprothetik:
Die ambulante Rehabilitation hat sich zu einer wichtigen Behandlungsmaßnahme nach Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungsapparates entwickelt. Für Patienten mit einem Arbeits- und Sportunfall oder einer Berufserkrankung, bei denen die gesetzliche Unfallversicherung als Leistungsträger eintritt, steht als besondere Therapieform der ambulanten Rehabilitation die sogenannte Erweiterte Ambulante Physiotherapie (EAP) zur Verfügung. Nur speziell zugelassene und geeignete Einrichtungen können diese komplexe Behandlung anbieten.
Die EAP als Form der ambulanten Rehabilitation der gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) ist eine effektive Therapie, um die Genesungszeiten möglichst kurz zu halten. Sie beginnt im Ambulanten Rehazentrum (ARZ) "St. Elisabeth" Leipzig mit einer ausführlichen Aufnahmeuntersuchung durch einen Arzt. Diese wird bei der EAP so nicht gefordert und unterstreicht den hohen Qualitätsanspruch des ARZ. Entsprechend des Verletzungsmusters bzw. der Einschränkungen am Bewegungsapparat wird für jeden Patienten ganz individuell ein Behandlungsplan erstellt. In der Regel sieht er fünf Therapieeinheiten pro Woche mit zwei bis drei Stunden Behandlungszeit täglich vor. Nach bedarfs-orientierter Verordnung durch einen Durchgangsarzt (D-Arzt), kann im ARZ parallel die Ergotherapie durchgeführt werden. Während der EAP betreut Sie ein Team, bestehend aus Ärzten, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Diplom-Sportlehrern. In besonderen Fällen besteht die Möglichkeit, das Behandlungsspektrum durch Diplom-Psychologen und Diätassistenten zu erweitern.
In unserer, von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) lizenzierten, Einrichtung stehen Ihnen großzügige Therapieflächen, moderne Diagnosesysteme sowie spezielle Therapiegeräte zur Verfügung. Von großem Vorteil sind die kurzen Wege in allen Medizin- und Therapiebereichen. Falls Schwierigkeiten auftreten, haben Sie jederzeit die Möglichkeit direkt mit Ihrem Arzt oder Therapeuten das weitere Vorgehen abzustimmen.
Neben den Leistungen der EAP, der Heilmittelbehandlung der Physiotherapie und Ergotherapie für die Patienten der gesetzlichen Unfallversicherungen bietet das ARZ:
Was ist das vordere Kreuzband und weshalb kommt es zu einer Ruptur des Bandes?
Das vordere Kreuzband zählt zu den wichtigsten Kniegelenksstabilisatoren und stellt somit ein zentrales Führungselement dar. Insbesondere verhindert es die Verschiebung des Unterschenkels nach vorne und ermöglicht somit die sogenannte „Roll-Gleit-Bewegung“ des Kniegelenkes. Bei plötzlichen Verdrehungen im Kniegelenk kann es zum Riss des vorderen Kreuzbandes kommen. In manchen Fällen werden zeitgleich der Innenmeniskus und das innere Seitenband mit verletzt („unhappy triad“). Meist treten die Verdrehungen bei sehr dynamischen Sportarten, wie Fußball, Handball, Skifahren oder Kampfsportarten, auf.
Was sind die Symptome?
Häufig kommt es nach einer Ruptur zu starken Schmerzen und zunächst eingeschränkter Beweglichkeit. Ferner kann sich eine deutliche Schwellung auf Grund eines blutigen Gelenkergusses (Hämarthros) bilden. Meist klingen die Symptome nach wenigen Wochen ab. Jedoch stellt sich bei vielen Patienten eine Instabilität im Kniegelenk ein. So kommt es häufig zu einem Wegknicken des Beines, welches als „Giving way“ bezeichnet wird.
Wie wird eine vordere Kreuzbandruptur diagnostiziert und wer muss operiert werden?
Neben einer ausführlichen Anamnese spielt insbesondere die klinische Untersuchung eine wichtige Rolle. Hier zeigen sich häufig ein positives Schubladenphänomen sowie ein positiver Lachman-Test. Daneben sollte eine Röntgendiagnostik zum Ausschluss einer Fraktur oder knöcherner Bandverletzungen erfolgen. Die Diagnose wird häufig durch eine MRT-Untersuchung bestätigt. Diese kann zudem wichtige Aussagen über Begleitverletzungen geben. Auf Grund der Kreuzbandruptur kann es zu einer chronischen Instabilität und somit zu einer instabilitätsbedingten Abnutzung des Kniegelenkes kommen. Die Empfehlung zur operativen Therapie sollte immer individuell getroffen werden und hängt vom Patientenalter, beruflichen und sportlichen Aktivitätslevel sowie von anderen Faktoren ab. Zurückhaltend sollte die Indikation bei älteren Patienten sowie bei bereits stark vorgeschädigten Kniegelenken mit schwerer Arthrose gestellt werden. Die Operation wird im Allgemeinen nach Abschwellung des Kniegelenkes sowie bei freier Beweglichkeit durchgeführt. Bei einem Verdacht von zusätzlich eingeklemmten Menisken sollte der Eingriff sofort stattfinden.
Wie wird operiert?
Die Operation wird im St. Elisabeth-Krankenhaus in minimal-invasiver Schlüssellochtechnik durchgeführt. Dabei werden insgesamt zwei kleine Einstiche sowie ein etwa 2 cm langer Schnitt am inneren Schienbeinkopf für die Sehnenentnahme gemacht. Da das gerissene Kreuzband nicht genäht werden kann, muss es mittels einer Sehne ersetzt werden. Dafür
gibt es mehrere Möglichkeiten der Sehnenentnahme. Wir verwenden vorwiegend die Semitendinosus-Sehne als Transplantat. In bestimmten Fällen werden auch Anteile der Patellar- sowie Quadricepssehne verwendet. Nach Entnahme der entsprechenden Sehne werden Teile des gerissenen Kreuzbandes arthroskopisch entfernt. Im Verlauf des alten Kreuzbandes werden nun zwei Bohrkanäle am Unter- sowie Oberschenkel angefertigt, worin das neue Transplantat eingezogen wird. Fixiert wird das nun neu eingezogene Transplantat mittels Spezialschrauben und sogenannten Buttons.
Wie sieht die Nachbehandlung aus?
Nach der Operation wird das Knie für zwei Tage in einer Ruhigstellungsschiene gelagert. Zudem stehen eine adäquate Schmerztherapie sowie abschwellende Maßnahmen im Vordergrund. Nach Entfernung der Drainagen am 2. postoperativen Tag erfolgen neben passiven Bewegungsübungen auf der Motorschiene (CPM) erste krankengymnastische Übungsbehandlungen. Des Weiteren erfolgt die Anlage einer speziellen Kniegelenksorthese, welche für insgesamt 6 bis 8 Wochen getragen werden sollte. Die Nachbehandlung haben wir in zwei Nachbehandlungsprotokollen zusammengefasst: für isolierte Verletzungen des vorderen Kreuzbandes (VKB I) und für Kombinationsverletzungen mit Beteiligung der Menisken und anderer Strukturen (VKB II). Die Dauer des stationären Aufenthaltes beträgt etwa 3 bis 4 Tage.
Das Ziel der Kreuzbandersatzoperation ist die volle Wiederherstellung der Stabilität und Beweglichkeit des Kniegelenkes, was in den meisten Fällen nach 10 bis 12 Wochen erreicht werden kann. Wiederaufnahme der sportlichen Aktivität ist nach 6 Monaten möglich, bei Kontakt- und Ballsportarten erst nach 6 bis 12 Monaten. Um bezüglich der Sportfähigkeit eine sichere Aussage treffen zu können, bietet unser Ambulantes Rehazentrum (ARZ) eine Leistungsdiagnostik „Return to Sport“ (RTS) und „Return to Competition“ (RTC) an.
Ebenso führen wir im großen Umfang hintere Kreuzbandrekonstruktionen durch. Dabei unterscheiden wir zwischen isolierten hinteren Kreuzbandverletzungen (HKB I) und kombinierten hinteren Kreuzbandverletzungen (HKB II). Die Behandlung dieser ist mit der vorderen Kreuzbandersatzplastik nicht zu vergleichen. Die OP-Technik ist schwieriger und zeitaufwendiger. Des Weiteren ist eine spezielle Nachbehandlung nötig.
Das hintere Kreuzband ist das kräftigste Band im Kniegelenk. Die Rupturen des hinteren Kreuzbandes sind seltener und gehen häufig mit schwerwiegenden Verletzungen des Kniegelenkes einher. Dies ist auch der Grund, weshalb die Ergebnisse von Operationen nach hinteren Kreuzbandrissen nicht unmittelbar mit denen nach vorderen Kreuzbandrissen vergleichbar sind. Da die OP-Technik zur Versorgung von einerseits isolierten hinteren Kreuzbandverletzungen (HKB I) und andererseits kombinierten hinteren Kreuzbandverletzungen (HKB II) sehr anspruchsvoll ist sowie eine spezielle Nachbehandlung erforderlich ist, sollten diese Eingriffe in spezialisierten Zentren durchgeführt werden.
In unserer Abteilung werden diese Eingriffe in hoher Frequenz durchgeführt, so dass wir auch bei sehr komplexen Knieverletzungen mit Beteiligung des hinteren Kreuzbandes über eine ausgewiesene Expertise verfügen. Prinzipiell kann eine frische hintere Kreuzbandruptur ohne wesentliche Begleitverletzungen am Kniegelenk auch konservativ mittels sogenannter PTS-Schiene für 6 Wochen behandelt werden.
Sollte es im weiteren Verlauf trotz adäquater Physiotherapie zu einer persistierenden Instabilität kommen, sollte eine operative Therapie erwogen werden. Gleiches gilt bei einer chronischen hinteren Kreuzbandinstabilität. Die hintere Kreuzbandersatzplastik erfolgt ebenfalls in „Schlüssellochtechnik“. Wie beim vorderen Kreuzbandersatz wird als Transplantat meist die Semitendinosussehne genutzt. Postoperativ erfolgt die Anlage einer PTS-Schiene und später einer speziellen dynamischen Orthese. Unser Nachbehandlungsschema im Detail können Sie hier nachlesen.
In unseren Sprechstunden werden alle betreut, die eine spezielle Beratung zu einer Erkrankung oder Verletzungsfolge benötigen oder bei denen eine Operation geplant ist. Darüber hinaus können Sie sich eine Zweitmeinung zu Ihren vorliegenden Untersuchungsbefunden und geplanten Therapien einholen oder sich diese erklären lassen.
Neben gesetzlich Versicherten haben wir die Zulassung zur Behandlung von Privatpatienten und Patienten, die einen Arbeitsunfall erlitten haben (D-Arztverfahren der Berufsgenossenschaften).
Unsere Sprechstundenräume befinden sich im 1. Untergeschoss (UG) des Policura Ärztehauses auf dem Gelände des St. Elisabeth-Krankenhauses. Um unser Angebot zu nutzen, vereinbaren Sie bitte einen Termin.
Welche Unterlagen benötigen wir?
Für den Bereich Chirurgie II bestehen folgende Weiterbildungsbefugnisse:
Chefarzt Dr. med. Gotthard Knoll
In ihrer Funktion als Instruktoren in Europas größter Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA) bilden Chefarzt Dr. med. Gotthard Knoll und der Leitende Oberarzt Dr. med. Thomas Engel Unfallchirurgen und Orthopäden auf dem Gebiet der arthroskopischen Operationstechniken aus. Beide besitzen die Qualifikation als AGA-Faculty Member. Die Abteilung ist AGA-Education Center, d. h. ein zertifiziertes Ausbildungszentrum für Arthroskopie und Gelenkchirurgie.
Die Termine für die einzelnen Weiterbildungen entnehmen Sie bitte den Veranstaltungsseiten unseres Hauses.